11.10.2009 - 10.01.2010
Im Herbst präsentiert das Kulturgeschichtliche Museum eine Ausstellung, die sich mit der Entwicklung des Vereinswesens in Osnabrück beschäftigt und anhand ausgewählter Objekte sichtbar machen wird. Im Zentrum steht dabei der "Club zu Osnabrück", 1793 gegründet und heute ältester Verein der Stadt (Osnabrücker Club). Seine Geschichte begleitet die zweihundertjährige Entwicklung von den ersten Osnabrücker Lesegesellschaften bis zur gegenwärtigen Vereinslandschaft.
Osnabrück – eine Stadt der Vereinskultur. Annähernd 500 Vereine tragen heutzutage einen Großteil des kulturellen und geselligen Lebens der Stadt. Auf 300 Bürger kommt ein Verein. Die Vereinigungen bringen alltäglich Menschen zusammen, die gemeinsam Sport und Geselligkeit, Tanz und Musik, Schützen- und Karnevalsfeste, Kunst und Kultur, Wohltätigkeit und Wissenschaft, Tierzucht und Kleingärtnerei erleben.
Die Geschichte des Vereins beginnt vor etwas über 200 Jahren. Zu Beginn des Zeitalters der Moderne verändert sich die alte, ständisch organisierte Gesellschaft nachhaltig. Insbesondere das städtische Bürgertum sucht nach neuen Wegen, um sich zu treffen, mit Gleichgesinnten Zeit zu verbringen und gemeinsame Interessen zu verfolgen. Aus privaten Freundeskreisen und Lesezirkeln entwickeln sich schnell größere Gesellschaften, Clubs und Assoziationen. Diese Vereinigungen bilden bald eine neue bürgerlicher Öffentlichkeit, die das 19. Jahrhundert wesentlich mit prägen soll. Sie sind ein Element des gesellschaftlichen Aufbruchs in die Moderne.
Vereine wurden in dieser Zeit zur zentralen Organisationsform des sozialen Lebens. Dort wurden wichtige Formen der modernen demokratischen Gesellschaft eingeübt, die uns heute selbstverständlich erscheinen - die Freiheit einer Vereinigung beizutreten, die Wahrnehmung von Menschen als Individuen, Wahlen, Diskurse Â…