In ihrer künstlerischen Praxis, die zugleich visuell, textuell und performativ ist, erforscht Jill Magid (*1973, lebt in New York) die emotionalen, philosophischen und rechtlichen Spannungen innerhalb von Beziehungen zwischen Individuen und Autoritäten. Ihre Werke zeichnen sich durch eine Art paradoxer Dynamik aus; die Künstlerin geht dabei einen Flirt mit den in ihre Forschungen involvierten institutionellen Strukturen ein. Indem sie authentische Dokumente in neue Narrative rekontextualisiert, bringt Jill Magid die Absurdität unserer Beziehungen zu Institutionen und Macht an die Oberfläche. Die Einzelausstellung in der Kunst Halle Sankt Gallen konzentriert sich auf die Figur des mexikanischen Architekten Luis Barragán (1902-1988) und sein intellektuelles Vermächtnis. Sie ist als gross angelegte Erzählung konzipiert, die an frühere Auseinandersetzungen der Künstlerin mit dem Thema anknüpft.