06.07.2008 - 07.09.2008
Wie beiläufig vorgefundene Situationen des alltäglichen Lebens wirken die Motive von Ricarda Roggan. Die Präzision und Konzentration ihrer Fotografien lassen jedoch darauf schließen, dass jede Beiläufigkeit inszeniert und jeder Zufall ein nur scheinbarer ist. Behutsam durchdringt die Künstlerin den realen Raum und greift vorsichtig in bestehende Konstellationen ein. Gegenstände und Räume werden aus ihrem ursprünglichen Bedeutungszusammenhang herausgelöst. Schulmöbel, Fabrikhallen, Kellergewölbe, Tische, Stühle oder Liegen tragen zwar die Gebrauchsspuren der Vergangenheit, verlieren aber in der neuen Ordnung ihre alte Funktion. Der Verlust ihres eigentlichen Bezugsraums
entlässt sie gleichsam aus ihrer funktionalen Pflicht. Seiner
Geschichte enthoben, verweigert sich das Dargestellte einer Erzählung.