Bei den Studioglasarbeiten von Frank Meurer muss man zweimal hin(ein)schauen. Glaubt man im ersten Moment, das Muster in einer der Schichten verortet zu haben, so wird man im nächsten Moment unsicher: Die Dekore, ob graphisch oder geometrisch, schweben gleichsam zwischen den Wandungen, scheinen sich zu vervielfältigen, zu überlagern und sogar zu bewegen. Schräge Anschliffe und sandgestrahlte Außenschichten lenken den Blick in das verwirrende Innere der Gefäße und erzeugen einen Gegensatz zwischen ruhigem Außen und bewegtem Innen.
Frank Meurers Objekte sind handgefertigt und am eigenen Studioofen frei mundgeblasen. Alle Arbeitsschritte vom Entwurf bis hin zum Schleifen und Polieren liegen in seiner Hand. Für seine Überfangschalen wendet er die in Schweden entwickelte Graaltechnik und die venezianische Reticellotechnik an. Charakteristisch für die Glasarbeiten Frank Meurers sind neben der massiven Schalenform und der intensiven Farbigkeit die irritierenden, scheinbar mehrfach im Glas eingeschlossenen Muster und Zeichnungen. Sie überzeugen durch Schlichtheit in der Form, Lebendigkeit im Dekor und handwerklich hochwertige Ausführung.