Kunstgewerbemuseum Schloss Pillnitz, Foto: Werner Lieberknecht
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Kunstgewerbemuseum Schloss Pillnitz

Kunstgewerbemuseum Schloss Pillnitz, Foto: Jürgen Karpinski
Kunstgewerbemuseum Schloss Pillnitz, Foto: Jürgen Karpinski
Kunstgewerbemuseum Schloss Pillnitz, Foto: Werner Lieberknecht
Kunstgewerbemuseum Schloss Pillnitz, Foto: Werner Lieberknecht

August-Böckstiegel-Straße 2
01326 Dresden
Tel.: 0351 26 13 201
Homepage

Öffnungszeiten:

01.05.-31.10.: Bergpalais:
Di-So 10.00-18.00 Uhr
Wasserpalais Mi-Mo 10.00-18.00 Uhr

Still – Life. Stillleben von alten Meistern und Gabriella Gerosa

21.06.2009 - 01.11.2009
Stille Dialoge. Die Zusammenschau von video speaking pictures der Schweizer Künstlerin Gabriella Gerosa gewinnt in der Ausstellung „Still – Life. Stillleben von alten Meistern und Gabriella Gerosa“ ihre besondere Spannung durch die dialogische Gegenüberstellung von Exponaten aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Auf 23 Flachbildschirmen und in drei Projektionen präsentiert das Kunstgewerbemuseum im Schloss Pillnitz einen Querschnitt durch das Werk Gerosas, das nach Malerei und Skulptur seit dem Jahr 2000 auf Videoarbeiten fokussiert ist. Die Präsentation der Flatscreens in eigens gefertigten Rahmen betont den Bildcharakter der Videoloops. Konstant bleibt die Irritation, die die Filme hervorrufen, sind sie doch in der Mehrzahl weder Stand- noch vordergründig bewegte Bilder. Wahrnehmbares wird auf ein Minimum reduziert: Porträtierte schlagen die Augenlider nieder, Blütenblätter fallen müde von Sträußen ab, ein Schatten huscht über ein Früchtestillleben. Mit ihren Verweisen auf die Bildwelt barocker Stillleben und Milieus bricht Gerosa das Medium Video auf, führt es mitunter ad absurdum. Die Werke Gerosas werden temporär vereint mit kunsthandwerklichen Arbeiten und Gemälden aus den Beständen des Kunstgewerbemuseums, des Grünen Gewölbes, der Rüstkammer, des Mathematisch-Physikalischen Salons sowie aus der Gemäldegalerie Alte Meister und der Galerie Neue Meister. Die assoziativ gruppierten Video-Bild- und Video-Objekt-Paare verstärken den erzählerisch-geheimnisvollen Duktus der Filmsequenzen und erweitern diesen über den Bildraum hinaus. Die historische Zeitspanne der selektierten Werke reicht dabei vom ausgehenden 15. bis ins beginnende 20. Jahrhundert. Als Impulse für die Auswahl dienten verwandte Motivwelten (wie etwa in Lovis Corinths „Modellpause“ von 1909), ein exemplarisches Zeitkolorit (wie bei dem 1653 vollendeten „Bildnis einer Frau mit Mädchen“ des Niederländers Ludolf de Jongh) oder etwa die symbolische Aufgeladenheit (wie bei Jacques Jolys und Baltazar Martinots „Totenkopfuhren“ aus der Mitte des 17. Jahrhunderts). Der stille Dialog der hier vereinten Kunstwerke betont auf subtile Art deren „sprechenden“ Charakter, der ihnen von ihren Schöpfern zugedacht war.

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