04.02.2012 - 25.03.2012
The Old, the New, the Different versammelt rund 45 Malereien von 34 Künstlern. Die Ausstellung wurde von Grund auf aufgebaut: anstatt von einer höheren vorbestimmten Theorie über Malerei her zu arbeiten, wurden die Arbeiten wegen ihrer individuellen Geschichten ausgewählt, die sie in sich tragen. Geschichten über Kunst im Allgemeinen und insbesondere über die Malerei. Geschichten über die Welt und wie es sich anfühlt, Teil von ihr zu sein.
Von psychedelischer Netzhaut-Überlastung zu elegischen Cold Wave Monumenten und von geometrischem Optimismus zum Punk-Theater der Gefühle, jeder der sieben Räume der Kunsthalle bemüht sich einen eigenständigen Raum für Malerei zu schaffen, der in erster Linie konzipiert wurde, um physisch erlebt zu werden.
The Old, the New, the Different ist weder ein Abbild einer bestimmten Zeit noch eine Karte von einem bestimmten Ort. Vielmehr baut die Ausstellung auf eine Reihe laufender, generationen-übergreifender sowie transatlantischer Fluchtlinien - deren ich mir zum ersten Mal bewusst wurde, als ich vor zwanzig Jahren in New York lebte und durch die Kataloge einiger Malerei-Ausstellungen blätterte, die ein einheimischer Kurator und Kritiker, Robert Nickas, in der Schweiz organisiert hatte.
Eine Unterbrechung unserer augenblicklichen, dystopischen Stimmung mit den Worten von Steven Parrino: Radikalität kommt von Inhalten und nicht unbedingt durch Form. Die Formen sind radikal im Gedächtnis durch die Fortsetzung des einst Radikalen, durch Erweiterungen seiner Geschichte. Die Avantgarde hinterlässt einen Weckruf und geht dann, durch manieristische Kraft, weiter nach vorne. Selbst auf der Flucht schauen wir manchmal über unsere Schulter, nähern uns Kunst durch Intuition statt mit Strategie an. Diese Art von Kunst ist mehr Kult als Kultur.