Als Titel dieser Ausstellung betont «Whatness» das Gemeinsame im Werk der beiden jungen Bildhauer Esther Kläs und Johannes Wald. Die Skulpturen beider reflektieren die Entstehung von Skulptur, den Herstellungsprozess, aber auch die Diskrepanz zwischen der Idee und der Umsetzung einer Plastik. Die Ausstellung knüpft an eine stetige Erweiterung des Begriffs der Skulptur an, die in den 1960er-Jahren begann. Johannes Wald, 1980 in Sindelfingen geboren, formuliert Fragen an die Skulptur. Primär bildhauerische Qualitäten wie Haptik, Materialität und Dreidimensionalität sind für Wald nur zweitrangig. Sein Hauptinteresse gilt der Offenlegung von Bedingungen, Herstellungsverfahren und Materialien. Die in New York lebende und arbeitende, 1981 in Mainz geborene Bildhauerin Esther Kläs untersucht in ihren reduzierten Skulpturen das Zusammenspiel zwischen Material, Form und Konstruktion. Wertigkeiten, die Materialien vorgeben, ignoriert sie. Die Fragen, die ihre Arbeiten produzieren, richten sich an den Betrachter, wie dieser ihren Skulpturen gegenübertritt und diese einzuordnen bereit ist. James Joyce schreibt: «Schönheit (…) wird durch die Imagination erkannt.» Dies trifft so auch auf die Arbeiten von Esther Kläs und Johannes Wald zu. Die Ausstellung mit Werken von Esther Kläs und Johannes Wald steht unter dem ungewöhnlichen Titel «Whatness». Es folgt die Aufzählung aller Materialien von Aluminium bis Zement. «Whatness» meint in seiner direkten Übersetzung Was-heit. Von James Joyce geprägt, übersetzt der Begriff die Quidditas der scholastischen Philosophie Thomas von Aquins ins Englische. Es geht um das Sosein eines Dings, sein Wesen, im Unterschied zum Dasein eines Objekts. Ein Gegenstand wird daraufhin befragt, was er ist.