Provenienzforschung – also die Recherche nach den Vorbesitzern von Kunstwerken – beschäftigt nicht erst seit dem spektakulären Bilderfund in München 2013 die deutschen Museen. Seit drei Jahren läuft an der Kunsthalle Bremen ein Forschungsprojekt zu rund 120 Werken der Sammlung. Es wurde geprüft, ob diese Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen zwischen 1933 und 1945 möglicherweise den verfolgten jüdischen Eigentümern geraubt wurden. Dabei kamen spannende Geschichten über die Bilder, aber auch über die Bremer Händler und Sammler Arnold Blome, Heinrich Glosemeyer und Hugo Oelze zutage: Ein Kapitel bremischer Kunst- und Kulturgeschichte, das noch gänzlich im Dunkeln lag, ist damit erschlossen worden.
Die Kunsthalle Bremen präsentiert diese Forschungsergebnisse jetzt in einer großen Ausstellung, in der Malerei und Zeichnungen vom Mittelalter bis zur Moderne zu sehen sind. Darüber hinaus ist einer der Sammler und Händler, Arnold Blome, als eigenständiger Künstler zu entdecken: Sein bisher in der Öffentlichkeit nicht bekanntes Oeuvre spannt den Bogen vom Expressionismus über den Konstruktivismus bis zu dadaistischen Wortbildern mit kritischen Kommentaren zur Zeitgeschichte.