Kunsthalle Bremen

"Und das soll Kunst sein?" oder "Das kann ich auch!" sind Aussprüche, die häufig beim Anblick von abstrakter oder ungegenständlicher Kunst zu hören sind. Zu Recht? Gerade kleine Kinder haben einen unvoreingenommenen Blick auf solche Kunstwerke. Kinder im Krippen- und Kindergartenalter erkennen und assoziieren ganz arglos, ohne Vorbehalte und Berührungsängste. Sie lassen sich dabei leiten von Farbspielen und Spuren, denen sie in diesen Kunstwerken folgen können.
Diesen Umstand greift der speziell für Kinder und Familien inszenierte Rundgang durch die Sammlung auf: Die Ausstellung will in erster Linie assoziative Zugänge zu Kunstwerken vermitteln, in denen amorphe und stark abstrahierende Form- und Farbzusammenspiele die Hauptrolle spielen. Um möglichst große Assoziationsräume zu öffnen, wird bewusst auf die Kennzeichnung der Exponate mit den üblichen Angaben zum Künstler, zum Entstehungsdatum oder zur Technik verzichtet. Die Audiokommentare zu den Gemälden, Druckgrafiken und Zeichnungen basieren auf unterschiedlichen Assoziationen, die Kinder beim Betrachten der Werke entwickelt haben. Überraschend für alle Museumsbesucher wird auch die Zusammenstellung ausfallen: Neben Vertretern der klassischen Moderne oder des abstrakten Expressionismus sind auch Bilder der Renaissance, der Barockzeit und des 19. Jahrhunderts integriert, die mit ihrem Gehalt an abstrakten Formen verblüffen.
Die Ausstellung wird vorbereitet im Rahmen eines neuen Kooperationsprojektes der Kunsthalle und KiTa Bremen, für das seit November 2013 Kinder aus 20 Krippen, Kindergärten und Horten das Museum besuchen. Die Kinder setzten sich, museumspädagogisch betreut, intuitiv und kreativ mit ungegenständlichen oder abstrahierten Bildern auseinander. Ihre Lieblingsbilder aus unserer Sammlung und ihre Assoziationen dazu finden Eingang in die Ausstellung.