26.05.2012 - 19.08.2012
Kein Zweifel – das Kuriositätenkabinett als Art der Präsentation hat bei Mathieu Mercier einen besonderen Stellenwert: Sein Hang zur Klassifizierung und zu Repräsentationssystemen verleitete den Kunstkritiker Jörg Heiser dazu, sein Werk mit einem Kind zu vergleichen, das „mit dem Finger auf etwas zeigt“, eine Geste, in der sich Empathie und Neugierde hemmungslos vermischen.
Im Gegensatz zum kuriosen Objekt, einer optischen Illusion oder anderen, den Geist stimulierenden Merkwürdigkeiten dient die Realität in ihre banalen Form als Werkstoff, wie um mehr Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was als Vermittlung zwischen unserem Verständnis und dem Gegenstand unseres Verständnisses wirkt.
So ist das Ausstellungsdispositiv – ob Geschäft, naturhistorisches Museum usw. –stets im Zentrum seines künstlerischen Ansatzes.
Die Desillusion wirkt also wie eine neu verhandelte Beziehung zur Welt, die sich endlich der ordinären Blindheit entledigt hat.
Mathieu Mercier wurde 1970 geboren und lebt in Paris.