01.10.2011 - 31.12.2011
Der dänische Künstler Danh Vo (geboren in Ba Ria, Vietnam, 1975) verknüpft in seinen installativen Arbeiten seine eigene Biografie mit seinem direkten familiären Umfeld und mit der Geschichte und Tradition seines Geburtslandes Vietnam. Seine eigene Identität, aber auch die Erweiterung auf ein allgemeines Verständnis von Identität, bestimmen das zentrale Element in Vos künstlerischer Auseinandersetzung. Für die Übertragung dieser in den Kunstkontext dient ihm vor allem das Prinzip des Ready-made, das Ausstellen von "Fundstücken", Objekten und Dokumenten, Fotos und Urkunden, die entweder aus seinem familiären Umfeld stammen, die er kaufte oder bei Ebay ersteigerte.
Danh Vos Strategie steht konzeptueller Kunst nahe, nicht nur, weil manche seiner Arbeiten sehr langfristig angelegt sind, sondern auch weil die ausgewählten Objekte vielschichtige Bedeutungsträger darstellen; sie sind gleichsam Artefakte, Skulpturen und Symbolträger, aber auch Gedenkstücke, Dokumente und Nachweise und manchmal erinnern sie an Totems oder Souvenirs. Eine solche konzeptuelle Strategie, mit der Danh Vo Geschichten erzählt und Beziehungen sichtbar macht, birgt ein komplexes politisches, aber auch poetisches System in sich, mit dem der Künstler Kunst und Leben scharfsinnig miteinander verknüpft.
