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Kunsthalle Lingen


Kaiserstr. 10a
49809 Lingen/Ems
Tel.: 0591 5 99 95
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Öffnungszeiten:

Di, Mi, Fr 10.00-17.00 Uhr
Do 10.00-20.00 Uhr
Sa, So 11.00-17.00 Uhr

Bernhard Schreiner und Jacqueline Doyen

17.11.2012 - 03.02.2013

Der Künstler Bernhard Schreiner (geb.1971 bei Wien) befasst sich mit der Phantomhaftigkeit von Klang - in den gezeigten Klanginstallationen ebenso wie in seinen Siebdrucken und Fotoarbeiten, deren Bezugspunkte in der Geisterfotografie des späten 19. Jahrhunderts liegen. Charakteristisch für sein Werk sind in der Handlung angehaltene Bilder von berühmten Musikern wie beispielsweise John Coltrane oder auch Glenn Gould. In seinen Fotografien wird jeweils das Instrument heraus gelöscht. Hierüber entsteht ein neues Bild, welches die Gesten der Musiker in den Vordergrund rücken. Vor allem wird die Wirkung dieser Gesten in Korrespondenz mit der Mimik der jeweils abgebildeten derart ins Magische gesteigert, dass das Gefühl erweckt wird, man sei Zeuge einer fast überirdischen Handlung oder eines Ereignisses. Es scheint, als ob die Musiker mit abwesenden oder sogar toten Wesen kommunizieren.
Jaqueline Doyen (geb. 1978 in Mulhouse) arbeitet in den Medien Collage, Skulptur und Videofilm. Inhalt ihrer künstlerischen Arbeiten ist die Frage nach Gesten und Mimiken sowie Körperdarstellungen in einer sich vielschichtig strukturierenden Welt. Ausgangspunkt ihrer Collagen sind bereits vorhandene Bilder, die sie im Hinblick auf ihre dreidimensionalen Bezugspunkte untersucht und sie dann re-aktualisiert. Dies können Bilder aus Magazinen oder Büchern sein, die typische Gesten und Körperhaltungen vermitteln, scheinbar mechanische und zumeist unbewusste Wiederholungen alltäglicher Handlungen macht sie in ihren Installationen, Collagen, Performances und Videos nachdrücklich sichtbar. Der Körper, auf den sich Jacqueline Doyen bezieht, ist dabei häufig der burleske Körper der Moderne, der aus Stummfilmen der 1920er und 1930er Jahre besonders bekannt sind. Figuren, wie sie beispielweise von Buster Keaton, Charlie Chaplin oder Stan Laurel und Oliver Hardy dargestellt werden, erscheinen hierbei.
Nicht zuletzt geht es in den Arbeiten von Jacqueline Doyen aber auch um die Körper der Betrachtenden, denen potentiell die Möglichkeit eröffnet wird, die im Raum platzierten Objekte partizipativ zu erfahren bzw. einen Gebrauch zu imaginieren. Durch die Benutzung kann jeder Mensch die beschriebenen Posen einnehmen, nachstellen und damit bewusst erleben.

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