17.02.2011 - 01.05.2011
Florian Rossmanith (*1978 in Berlin) diplomierte 2008 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Professor Timm Rautert und schloss 2010 mit einem Meisterschülerstudium bei Professor Christopher Muller ab. Von 2009 bis 2010 studierte er mit der Förderung eines DAAD-Stipendiums an der Akademie für Bildende Kunst Wien bei Professor Heimo Zobernig.
Florian Rossmaniths Werk umfasst fotografische, skulpturale und installative Arbeiten, die sowohl planerische als auch spontane Momente beinhalten und sich inhaltlich zwischen Alltagswahrnehmung, kunstgeschichtlichen Rückbezügen sowie bildanalytischen und rezeptionsästhetischen Fragestellungen bewegen. Dies lässt sich ebenso für die Serie der kleinformatigen Collagen feststellen, aus der eine Auswahl im Rahmen der Reihe Trabant zu sehen ist. Für die noch fortzusetzende und mittlerweile aus etwa 60 Arbeiten bestehende Serie verwendet Florian Rossmanith den eigenen fotografischen Überschuss der letzten Jahre. Er verarbeitet die handelsüblichen Abzüge im Format 9×13cm zu vielschichtigen Collagebildern. In verschachtelten und sich übereinander lagernden Schichten ergeben sich oft ruinös anmutende Räume, wie verlassene Schaufenster- oder Straßensettings oder zerklüftete Interieurs, als arrangierte Situationen, deren räumliche Logik sich selbst immer wieder aufhebt. Das Ganze geschieht auf denkbar kleinster Fläche und unterwirft die Sujets lustvoll einem äußerst ökonomischen Prinzip. Sie schwanken zwischen einer unverhohlenen analytischen Vorgehensweise und einer äußerst reizvollen Haptik, bei der das Gebastelte, das Handgemachte und der Widerstand des Materials deutlich werden. Florian Rossmanith begegnet dem Medium Fotografie bzw. ihrer vorgeblichen "wahrheitsgemäßen" Realitätswiedergabe mit Skepsis. Er arbeitet mit Abbildungen des Realen, baut aber in seine Bilder Störungen ein. Sie finden sich als Dekonstruktionen oder Unterwanderung, zum Beispiel der räumlichen Logik. Daraus folgend, behaupten alle Bilder eine Konstruiertheit, die die Möglichkeit der reinen Realitätswiedergabe und damit der reinen (räumlichen) Illusion negiert, aber das Bild als Ereignis hervorhebt.