21.11.2008 - 15.02.2009
Die Ausstellung „Illusion & Konsequenz“ zeigt Arbeiten von vier Künstlern, in deren Werk die Erzeugung von räumlicher Illusion auf besondere Weise zum Tragen kommt. Das Phänomen des Illusionismus kreist in der hier gezeigten Auswahl einerseits um formale, wahrÂnehmungsspezifische Aspekte und erscheint andererseits immer auch als Widerhall dessen, wie Raum – als ÂSyÂnonym für Wirklichkeit – wahrgenommen, erfahren und gestaltet wird.
Micha³ Budny, Annette Gödde, Fritz Panzer und ÂChrisÂtine Rusche nutzen unterschiedliche Mittel für den ÂUmgang mit gewohnten Wahrnehmungsmustern. Sie nehmen verschiedene Beobachtungen und Erfahrungen der Alltagswelt oder Befindlichkeiten zum ÂAnlass, um das vermeintlich Selbstverständliche zu Âunterwandern, zu verzerren, zu veredeln oder mit neuen Inhalten und Sichtweisen aufzuladen. Den hier gezeigten und in der Mehrzahl für die Ausstellung entwickelten raumbeÂzogenen ArbeiÂten ist eine unmittelbare Präsenz eigen. Ihre SuggesÂtivkraft speist sich aus einem vexierbildhaften Pendeln zwischen räumlicher Illusion und FlächigÂkeit. Auch wenn sich an keiner Stelle konkrete Themen offenbaren, scheint doch alle der Versuch zu verbinden, der VerÂflachung der Wahrnehmung, wie sie die Gesellschaft Âerfasst hat, etwas entgegenzusetzen.
Die in Berlin ansässige Künstlerin Christine Rusche (* 1971) arbeitet fast ausschließlich mit dem vorhandenen Raum, dessen Wände sie als Träger für ihre auf die jeÂweilige Architektur bezogene Raumzeichnung nutzt.
Die von der Künstlerin aufgebrachten Flächen durchschneiden die Wände in spitzen Winkeln und lenken den Blick rastlos durch den Raum. Die Raumkanten verlieren an Präsenz, das Wesen der vorhandenen Architektur und das Erleben des eigentlichen Raumes werden umdefiniert und zugunsten der Illusion einer weiteren RaumÂordnung unterwandert. Eine perspektivische Logik und Âsomit ein versöhnlicher Ersatz für den real vorhandenen Raum werden jedoch nicht erzeugt. Stattdessen ist der ÂBesucher aufgefordert, Standpunkt und Orientierung immer wieder neu zu bestimmen.