17.09.2009 - 15.11.2009
El Dorado, das legendäre Land des Goldes in Südamerika, liefert den Arbeitstitel für eine internationale Gruppenausstellung, die sich mit dem noch längst nicht erreichten Versprechen der weltweiten Anerkennung und Durchsetzung der Menschenrechte befasst. Anlass für diese Ausstellung gibt der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis, der Ende September 2009 an Abdolfattah Soltani vergeben wird. Mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, von den Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 verkündet, hatte sich eine Völkergemeinschaft erstmalig und auf der Grundlage eines gemeinsamen Verständnisses der Menschenwürde auf weltweit geltende Menschenrechte geeinigt. "Jedoch ist es mit Menschenrechtsverletzungen anscheinend wie mit Bildern auf großen Plakatwänden: Man erkennt sie immer nur von der anderen Straßenseite aus." (Juli Zeh). So fällt es tatsächlich häufig leichter, die politischen und gesellschaftlichen Missstände in anderen Ländern zu kritisieren, als die Menschrechtsverletzungen vor der eigenen Haustür zu erkennen. An diesem Punkt setzt die Ausstellung El Dorado an, denn häufig können künstlerische Arbeiten die Kraft entwickeln, auf Notstände aufmerksam zu machen und den Blick auf Ungerechtigkeiten zu lenken. Künstler haben den "dritten Blick" (György Konrád): Sie treten einen Schritt zurück und entwickeln aus der ästhetischen und mentalen Distanz heraus, einen ungetrübteren Blick auf die gesellschaftlichen (Miss)verhältnisse. Auf produktive Weise gelingt es ihnen, ihre Innenperspektive und ihre intime Kenntnis der Lebensverhältnisse mit der Ansicht von außen zu verbinden. Die internationale Gruppenausstellung El Dorado wird von einem umfangreichen zweisprachigen Katalog begleitet.
