16.09.2010 - 14.11.2010
Doppelgänger sind Personen, die einer anderen zum Verwechseln ähnlich sehen. Daher werden ihre Dienste aus Sicherheits- oder Zeitgründen gerne von Stars und Politikern genutzt. Im Werk der niederländischen Künstlerin Mathilde ter Heijne ist dies jedoch anders, denn sie schafft sich die Doppelgänger selbst. Unter Verwendung von Abgüssen ihres Gesichts und ihrer Hände entstehen lebensgroße Dummys, die der Künstlerin stark ähneln. In ihren Installationen, Skulpturen, Audio- und Videoarbeiten gelingt Mathilde ter Heijne durch die Vervielfältigung ihrer Identität ein facettenreiches Rollenspiel: Gesellschaftliche Konflikte lassen sich auf ihre selbstgebauten Stellvertreterinnen übertragen, die große Gefühle wie Schuld und Verzweiflung, Fanatismus und Selbstaufgabe, Egoismus und ideologische Verblendung durchleben. Durch ihre Doppelgängerinnen findet Mathilde ter Heijne eine neue visuelle Form für so unterschiedliche Themen wie Matriarchatsforschung (The House of the Qiao Zi Family), Traumatherapie (The invisible Hero) oder Selbstmordattentate (Suicide Bomb).