08.12.2011 - 19.02.2012
Die seit 1969 in London lebende Susan Hiller (*1940 in Tallahassee/Florida) ist eine der einflussreichsten Künstlerinnen Großbritanniens, vielleicht weil sie ihrer Zeit im Rückblick stets voraus war. Sie hat bereits in den 1970er Jahren mit innovativen und partizipatorischen Methoden kollektive Erfahrungen wie etwa das Träumen und Erinnern untersucht, später auch UFO-Begegnungen oder Nahtod-Erlebnisse. Hiller arbeitet mit einem breiten Spektrum von Medien wie Sprache und Zeichnung, Film und Fotografie, Fundstücken und Objekten, Audio- und Videoinstallationen. Mit der häufig eingesetzten Methode des Materialsammelns, Archivierens und Analysierens gehört sie zu den konzeptuell arbeitenden Künstlern der ersten Generation, doch setzte sie von Anfang an auch Mittel des Surrealismus wie etwa die 'Ecriture Automatique' oder der empirischen Forschung ein und thematisiert übernatürliche oder visionäre Erfahrungen von Menschen in ihren Projekten. Im Zentrum von Susan Hillers Werk steht der Mensch und die Erforschung der kulturellen und sozialen Phänomene, die seine Identität unheimlich oder unbewusst beeinflussen. Die Künstlerin war mit Schlüsselwerken ihres Oevres bereits 2006 an der Ausstellung This Land is my Land (mit J. Street Project, 2005) und 2007 an dem Projekt Romantischer Konzeptualismus (mit Dedicated to the Unknown Artist, 1972-76) in der Kunsthalle Nürnberg beteiligt. Es hat also eine gewisse Logik, dass Susan Hillers erste große Einzelausstellung in Deutschland in Nürnberg stattfindet.