»WASSER, INSBESONDERE DAS MEER, ÖFFNET UNSERE GEDANKEN.« SEIT ENDE DER 60ER JAHRE SETZT SICH FABRIZIO PLESSI, EINER DER HERAUSRAGENDEN ITALIENISCHEN KÜNSTLER DER GEGENWART, MIT DEM ELEMENT WASSER AUSEINANDER, DAS FÜR IHN SINNBILD DER ZEITLICHKEIT UND METAPHER FÜR ERINNERUNG IST. FRÜHE PERFORMANCES ZEIGEN, WIE DER KÜNSTLER LÖCHER IN WASSER SCHLÄGT ODER EINEN SEE ZU ZERSÄGEN VERSUCHT. SPÄTER THEMATISIERT ER ALS ZWEITES ELEMENT IMMER WIEDER AUCH DAS FEUER.
Die Elemente Feuer und Wasser stehen auch im Mittelpunkt der von Fabrizio Plessi geplanten Kunstausstellung der Ruhrfestspiele in der Kunsthalle Recklinghausen sowie in seinem für das Foyer des Ruhrfestspielhauses vorgesehenen Videoturm, dessen Bildchoreographie ununterbrochen Feuersäulen auflodern und Wassermassen stürzen lässt.
Fabrizio Plessi, der 1970 erstmals bei der Biennale von Venedig und 1987 auf der Documenta 8 ausstellte, hatte von 1989 bis 2000 den Lehrstuhl für Humanisierung der Technik und ab 1994 für Elektronische Szenographie an der Kunsthochschule für Medien in Köln inne. Mitte der 70er Jahre entstanden Plessis erste raumgreifende Video-Installationen, in denen er Monitore in skulpturale Bildträger verwandelte. Obwohl er zu den Pionieren der Videokunst zählt, sieht er in ihr von Beginn an nur ein Medium seiner bildhauerischen und malerischen Arbeit. Sie dient ihm dazu, die Kraft der Natur unmittelbar erfahrbar werden zu lassen. So auch in seinen Bühnenentwürfen, etwa zu den Opern The Fall of Icarus (1989) und Ex machina (1994), zu einem Konzert von Luciano Pavarotti im New Yorker Central Park oder Mauro Bigonzettis Ballett Romeo und Julia.