Linien sind die ästhetische Form, die uns im Alltag berührt. Die zarten Striche der Wimpern eines Kindes, die Linien, die die Jahre in das Gesicht eines älter werdenden Menschen zeichnen, aber auch der geschwungene Verlauf eines Flusses, einer architektonischen Form oder die kahlen Zweige, die sich im Winter schwarz gegen den Himmel abzeichnen.
Das Kunsthaus Dresden widmet mit Lines/Linien seine erste Ausstellung nach der Fassadensanierung und künstlerischen Umgestaltung des Hauses der aktuellen Wirkungsmacht des Mediums Zeichnung und den Übergangszonen zwischen gezeichneter Linie und realer räumlicher Umgebung, künstlerischer Geste und sozialem Handlungsraum. Ob in der zweidimensionalen Zeichnung oder ihrer Übertragung in den Raum, ist es die Linie mit der eine neue ideelle wie auch materielle Wirklichkeit denkbar wird. Mit einem Minimum an Mitteln gewährt diese grundlegende künstlerische Ausdrucksform ein Maximum an Denkfreiheit.