16.05.2008 - 22.06.2008
Innenräume bilden ein wichtiges Motiv im Werk von Anna Lea Hucht.
Ihre gleichermaßen großzügig wie detailliert angelegten Zeichnungen und Aquarelle von Zimmern, Küchen, Wohnsituationen werden von einer unterschwelligen Spannung durchzogen. Etwas Unheimliches macht sich breit, wobei die Künstlerin alles unternimmt, um genau den Punkt zu treffen und zu halten, an dem sich realistische Wahrnehmung und surreales Empfinden nicht von einander trennen lassen.
Die Interieurs sind nicht einfach Zustandsbeschreibungen, Genreszenen heutigen Lebens. Sie geben vielmehr der vagen Ahnung Raum, dass hinter den scheinbar so selbstverständlichen, völlig "normalen" Ansammlungen von Gegenständen noch unbekannte Aspekte von Wirklichkeit schlummern könnten.
Jedes Ding hat eben mindestens zwei Seiten. Und so ist auch das Motiv des Auges, das Anna Lea Hucht zusätzlich zu den Zeichnungen auf Majolika-Vasen anwendet, allemal ambivalent. Bei ihr werden die Augen zur Metapher für einen unergründlich reichen, beziehungsreichen und nicht selten abgründigen Kosmos.