Die Ausstellung gewährt dem Besucher durch faszinierende schwarz-weiß Aufnahmen und ungewöhnliche Skulpturen einen makroskopischen Blick auf den unendlichen Formenreichtum und die Einzigartigkeit der Pflanzen- und Tierwelt. Ganz nah führen die Künstler Karl Blossfeldt, Alfred Ehrhardt, Gary Heery und Maria Rucker, jeder auf seine ganz eigene Art, den Betrachter in beeindruckender, fast wissenschaftlicher Weise an das Objekt heran.
Aus seiner Fotoserie „ZOO“ werden erstmals in Europa atemberaubende Aufnahmen des renommierten australischen Fotografen Gary Heery gezeigt, die in ganz ungewöhnlichen Ausschnitten die spezifischen Merkmale eines Tiers zur Schau stellen: das gefährliche Gebiss eines Krokodils, die Hautfalten eines Affen oder etwa die Hautschuppen eines Reptils.
Seinen Bildern wird das erstaunliche Werk der Künstlerin Maria Rucker gegenübergestellt, die gerade diese Aufnahmen als Inspiration für ihre Arbeit nahm. Gleich einer fotografischen Momentaufnahme arbeitet sie in äußerst haptischer Weise Details von Tieren – das Federkleid eines Vogels, das Gebiss eines Hais – aus dem von ihr gewählten Werkstoff Marmor heraus. Sie vermag es, dem Stein eine Lebendigkeit einzuhauchen, dass der Betrachter die Schönheit und die spezifische Eigenschaft des Dargestellten förmlich spüren kann.
Einen ganz anderen, nicht weniger beeindruckenden Blick, werfen die beiden Fotografen Karl Blossfeldt und Alfred Ehrhardt auf die scheinbar unscheinbaren Schönheiten der Natur. Ganz im Sinne der Neuen Sachlichkeit der 1920er Jahre, lassen sie in ihren makroskopischen Aufnahmen von Muscheln und Pflanzen Formen und Strukturen ins Blickfeld rücken. Nur wenige Zentimeter messende Objekte entpuppen sich in der Vergrößerung geradezu als ästhetisches Wunder mit faszinierendem Bauplan.
Alle Künstler eint die Liebe zur Natur und das Bedürfnis ihre Eigenartigkeit, ihren Charakter dem Betrachter näher zu bringen.