20.11.2009 - 28.02.2010
Francisco de Goya, Honoré Daumier und Yongbo Zhao – die Ausstellung zeigt drei Künstler aus drei Jahrhunderten, deren geographische wie historische Hintergründe unterschiedlicher nicht sein könnten und denen doch eines in ihrer Kunst grundlegend gemeinsam ist: Die Provokation! Mit scharfsinniger Karikatur, beißender Satire und unheimlich anmutender Groteske prangerten sie die gesellschaftlichen Missstände ihrer Zeit an. Die Kunst war ihre Waffe!
Der Spanier Francisco de Goya begann um 1795 mit der Arbeit an seiner heute weltberühmten, aus 80 Radierungen bestehenden Serie der Los Caprichos. Die karikierende und satirische Weise mit der Goya in diesen Blättern die politischen und sozialen Umstände seiner Zeit kritisierte, lösten im Jahre ihrer Veröffentlichung 1799, einen Skandal unter seinen Zeitgenossen aus. Nicht minder schockiert war die Öffentlichkeit beim Erscheinen der gegen Ende des Spanischen Unabhängigkeitskrieges entstandenen Serie Los Desastres de la Guerra, einer brutalen Anklage der am Volk verübten Gewalt während des Krieges. Diese schonungslose Direktheit innerhalb der Darstellung zeichnet Goyas Vorreiterrolle aus, die vielen nachfolgenden Künstlern als Inspirationsquelle diente.