Die erste Ausstellung im Jubiläumsjahr gibt an, was Sie im Lauf der kommenden Monate von uns erwarten dürfen. Mit dem Titel Use of Time von Richard Tuttle beziehen wir uns direkt auf einen wichtigen Aspekt von Projekt Sammlung, in dem wir auf langfristige Zusammenarbeiten mit einzelnen Kunstschaffenden setzen. Wie man mit der Zeit umgeht, die einem zur Verfügung steht, ist eine Frage, die weit über unsere Arbeit hinausgeht. Je länger aber ein Stück Weg ist, das man gemeinsam beschreitet, desto intensiver ist für gewöhnlich der Austausch, ja beginnt Kreativität überhaupt erst zu spielen.
Projekt Sammlung hat dem Kunsthaus Zug ein einzigartiges Profil gegeben und es über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Mit seinem laborhaften Charakter gilt das Projekt auch als beispielhaftes Modell für zeitgenössische Sammlungstätigkeit. Dabei sind von teils international sehr bekannten Kunstschaffenden Arbeiten entstanden, die sich unmittelbar auf unser Haus und die Stadt Zug beziehen.
In Use of Time zeigen wir solche Arbeiten sowie Werke, die wegen Projekt Sammlung als Schenkungen zu uns gekommen sind. Ausserdem arbeiten wir modular, werden wir doch einen Teil der Räume während der Ausstellungsdauer bis zu drei Mal neu bestücken. Das gibt uns die Gelegenheit, viele Arbeiten zum ersten Mal zu zeigen. Dem Zuger Maler Josef Herzog können wir dank einer grosszügigen Schenkung seiner Familie gar eine kleine Retrospektive über alle Schaffensphasen widmen.
Einen anderen Aspekt von Projekt Sammlung verkörpert Replace the Abstract Picture Plane I von Richard Tuttle. Der Amerikaner war berühmt geworden durch geradezu provokant kleine Werke. Bei uns stellte er seine Fragen zu Wesen und Inhalt von Bildern erstmals in sehr grossen Arbeiten. Auf diese Erfahrung bezieht er sich explizit mit der Präsentation einer monumentalen Installation in der Tate Modern (bis 6.4.2015).
Use of Time vereint Zeichnungen, Fotografien, Modelle, Videos und Rauminstallationen. Wir laden Sie ein, die Ausstellung mit Ihrem Eintrittsticket mehrmals zu besuchen und die immer wieder neuen Bezüge der Werke untereinander im Lauf der Wochen zu verfolgen. Die Sammlung bewegt sich.