Kasimir Malewitsch, der Schöpfer des schwarzen Quadrats, das längst zur Ikone der Moderne geworden ist, publizierte 1927 im Verlag des Bauhauses seine Vision einer Welt als Ungegenständlichkeit. Zu Lebzeiten die einzige Publikation des Künstlers in westlicher Sprache, lautete der Titel damals, etwas ungenau übersetzt, Die gegenstandslose Welt. Zum ersten Mal seit langem zeigt das Kupferstichkabinett die Zeichnungen aus eigenem Bestand, die als Vorlagen für die Illustrationen im Buch dienten. Der Katalog zur Ausstellung legt eine englische und deutsche Neuübersetzung des begleitenden Künstlertextes vor und setzt sich intensiv mit der Entstehungsgeschichte des Werks auseinander: Wann und wo sind Illustrationen und Texte entstanden, welchen Punkt in Malewitschs künstlerischer Entwicklung spiegeln sie wider? Malewitschs Welt als Ungegenständlichkeit erweist sich so als Momentaufnahme eines grenzenlosen künstlerischen Universums.