André Mayrs «Vampyroteuthis» (2014, HD-Video, Farbe, Ton, 8:03 Min.) ist das Gewinnerwerk des Credit Suisse Förderpreis Videokunst 2015. Es handelt sich um einen eigenwilligen Experimentalfilm, der sich an den gleichnamigen philosophischen Essay von Vilém Flusser anlehnt.
Der Künstler stellt die menschliche Wahrnehmung der tierischen gegenüber, indem er einerseits eine junge Frau zeigt, die sich durch menschenleere städtische Nischen bewegt, um in einer Flusslandschaft auf surreale skulpturale Gebilde zu treffen. Andererseits sehen wir im Film ein Fabelwesen – einen Vampyroteuthis oder Vampirtintenfisch –, dessen andersartige Wahrnehmung von farbigen geometrischen und organischen Einsprengseln geprägt ist und der genauso geheimnisvoll am Anfang des Filmes auftaucht, wie er am Ende wieder verschwindet. Hinter dem Werk steht die Sehnsucht, von der anthropozentrischen Weltsicht wegzukommen und einen unvoreingenommenen Blick auf die Welt zu finden. Ein Thema, das André Mayr mit surrealen visuellen Elementen und klassischen Animationstechniken eigenwillig als Video umsetzt.