Der griechische Arte Povera Künstler Nakis Panayotidis wurde 1947 in Athen geboren. Nach dem Studium der Architektur in Turin (1966) und der bildenden Künste in Rom (ab 1967) liess er sich 1973 in der Schweiz nieder. Seitdem lebt und arbeitet er zwischen Bern und der griechischen Kykladeninsel Serifos.
In der Tradition der Arte Povera verwendet Panayotidis die verschiedensten Materialien in seinen Werken, wie Stein, Stroh, Blei, Eisen, Kupfer, Lampen usw. Seine Kunst verbindet Licht und Leben und ist nie statisch. Immer geht es um Gegensätze im Moment der Balance. Er liebt die Gegenwart, in der er lebt, obgleich die Mythologie und Kunst der Antike zu seinem Leben gehören. Panayotidis ist immer Realist und geht stets allein von dem aus, was er vor sich sieht. Nur das zählt. In seinen Objekten, Fotoinstallationen, Bildern und Neonarbeiten reflektiert er die Bedeutung, den Wert, die Wahrheit dessen, was er sieht. Das Ziel seiner Kunst ist es, im momentane Zufallsbild das hervorzuheben und aufscheinen zu lassen, was über den Augenblick hinaus permanent mit anwesend ist.
Dass Panayotidis Bern zu seiner Wahlheimat gemacht hat, ist kein Zufall. Denn hier fanden sowohl seine erste Einzelausstellung, in der Galerie Wahlen (1974), als auch seine erste Museumsausstellung im Kunstmuseum Bern statt (1994). Genau zwanzig Jahre später widmet das Kunstmuseum Bern diesem vielseitigen Künstler eine umfassende Retrospektive. Gezeigt werden Skulpturen, Installationen, Gemälde, Zeichnungen und Fotografien, die seit den frühen 1970er Jahren entstanden sind. Der Fokus wird dabei auch auf aktuelle, vom Künstler speziell für die Ausstellung angefertigte Arbeiten gesetzt. Das Kunstmuseum Bern präsentiert somit zum ersten Mal in der Schweiz eine grosse Museumsausstellung über einen der wichtigsten Vertreter der Arte Povera.