Seit fast fünf Jahrzehnten sammelt der Oboist Prof. Christian Schneider, dessen Musikerlaufbahn bei den Bochumer Symphonikern begann, Oboeninstrumente der traditionellen Musik. Diese Spezialsammlung zählt mit mehr als 200 Exponaten zu den umfassendsten ihrer Art. Schwerpunkte der Sammlung bilden Instrumente aus Armenien, Nepal,Tibet und Indonesien. Das traditionelle Instrumentarium ist weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand erhalten, es findet sich noch heute in den kurdischen Gebieten des Kaukasus und benachbarten Regionen wie Nordiran und Nordirak bis nach Chinesisch-Turkistan.
Verwandte findet man in China, Korea und Japan, sowie in Kambodscha und Vietnam. Als Instrument im osmanischen Heer gelangte die zurna in den Vorderen Orient, den Balkan, die arabisch beherrschten Küstenländer Nordafrikas und mit den Mauren nach Spanien. Weiterhin mit islamischen Expansionen Richtung Osten über Indien bis China. Nach Mitteleuropa kam sie mit den Kreuzfahrern, vielleicht auch durch den Levante-Handel Venedigs und wurde so die Vorfahrin der modernen Oboe.
Die Sammlung Christian Schneider zeigt die Vielfältigkeit der Oboe in den Musikkulturen der Welt, auch die Entwicklung der europäischen Oboen wird in ausgewählten Instrumenten anschaulich.