Das malerische Oeuvre des 1914 in Bochum geborenen Künstlers Hans Kaiser lässt sich in stilistischen und periodisierenden Kategorien kaum fassen. Dem Informel nahestehend geht Kaiser einen eigenen Weg, der Landschaftliches und Figürliches zum Ausgangspunkt seiner den Gegenstand auflösenden Darstellung nimmt. Die Bochumer Ausstellung ist der Versuch, sich seiner Malerei in einer spezifischen Perspektive zu nähern, mit der Frage nach Kaisers Beziehung zu fernöstlicher Spiritualität und Kultur.
Japanische und chinesische Kalligraphie geben seinen skripturalen und chiffrenhaften Werken wichtige Impulse. Die asiatische Landschaftsdarstellung, insbesondere die „Bezüge zur chinesischen Raumauffassung, die im Grunde ein aperspektivisches System verkörpert und den Betrachter unmittelbar ins Bildgefüge einbezieht“ (Zdenek Felix), und die verdichtete Sprache der „Haiku“-Dichtung, sind der Bildräumlichkeit der Malerei Hans Kaisers sehr nahe.