1998 tritt die Künstlergruppe hobbypopMUSEUM erstmals mit einem eigenständigen Projekt in der alten Post, unmittelbar am Düsseldorfer Hauptbahnhof, ins Licht der Öffentlichkeit. Bereits hier zeigte sich die charakteristische Arbeitsweise des Künstlerkollektivs, das gerne interaktiv operiert und sich auf vielfältige Art und Weise mit dem Phänomen „Museum“ bzw. „Ausstellung“ auseinandersetzt. Dabei greifen die Künstlerinnen und Künstler, zum größten Teil ehemalige Studierende der Kunstakademie Düsseldorf, auf die unterschiedlichsten Medien zurück: Malereien, Skulpturen, Fotos und Videoarbeiten verschwimmen in ihren Ausstellungen zu bildgewaltigen Installationen (Settings), die bisweilen durch Live-Performances erweitert werden, oder tatsächlich (be)nutzbar sind. Innerhalb dieser Settings lassen sich Anspielungen auf Sport, Popmusik und Mode ebenso finden wie künstlerische Zitate oder aktuelle gesellschaftliche Ereignisse, wodurch sich U- und E-Kultur in einer besonderen Art und Weise verbinden.
Häufig finden die speziell für einen Ort kreierten Arbeiten auch bei weiteren Präsentationen ihre Verwendung, indem sie umgenutzt oder ‚recycelt’ werden. So auch bei der Schau, die Sophie von Hellermann, Christian Jendreiko, Matthias Lahme, Dietmar Lutz, André Niebur und Marie-Céline Schäfer für das Kunstmuseum Bochum entwickelt haben.
Die Künstlerwohnung wurde dort in einen temporären Ausstellungsraum verwandelt, der jedoch erst nach dem Ende der eigentlichen Ausstellung von Besuchern zu betreten war. Erstmals wird nun ein Teil der dort geschaffenen Artefakte für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht, die im engen Zusammenhang mit den Erlebnissen der Künstlerinnen und Künstler vor Ort stehen und sich so lose in den Indien-Kontext der Ausstellung „SPARSHA“ einfügen.
Typisch für die Vorgehensweise von hobbypopMUSEUM ist auch die Einbeziehung von Film ins künstlerische Werk. Mit Hilfe der Kamera können bestimmte Ideen schnell festgehalten werden und gedankliche Zusammenhänge oder auch topografische Besonderheiten erschlossen werden. Obwohl Schnitt und Postproduktion der Filme zumeist direkt an der Kamera erfolgen, besitzen die Filme einen beinahe dokumentarischen Charakter, die ihr Werk zusätzlich unterstützt und dem Betrachter das jeweilige Sujet ganz unmittelbar näher bringt.