In seiner Arbeit steht bereits vor dem Griff zu Schere und Papier das Ziel nahezu vollständig fest. Das Prozesshafte erfährt eine maximale Reduktion, beläuft sich auf das geringfügige Verschieben von Kanten oder Linien.
Nach der umfangreichen Retrospektive des in Mülheim an der Ruhr beheimateten Künstlers, die das Kunstmuseum im Jahr 2004 gezeigt hat, wird das eher stille Werk des Baumeister-Schülers Kurt Rehm erneut, nunmehr mit neuesten Arbeiten vorgestellt, die seither im vergangenen Jahrzehnt entstanden sind.
In seinen Collagen, Papierschnitten und Tuschzeichnungen entwirft Rehm einen poetischen Kosmos, in dem er spielerisch Formelemente variiert und in immer neuen kompositorischen Zusammenhängen ineinanderfügt. Sein „Spiel mit den Möglichkeiten des Erfindens“ (Georg Gusmann) zeichnet sich durch Klarheit, Transparenz und Formenstrenge aus. Über sechs Jahrzehnte seines Schaffens hinweg hat sich Kurt Rehm als ein konsequenter Vertreter einer lyrischen Abstraktion erwiesen, deren Kompositionen und Konstruktionen eine eigenwillige, zurückhaltende, dabei immer vom Intellekt kontrollierte Poesie erzeugen.