02.06.2007 - 26.08.2007
Puntos de vista zeigt ein reiches Spektrum an unterschiedlichen Gesichtspunkten zeitgenössischen Kunstschaffens in Lateinamerika. Die Ausstellung umfasst 160 Werke von 31 Künstlerinnen und Künstlern, die in Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Cuba, Guatemala, Honduras, Kolumbien, México, Uruguay und in der República Dominicana leben oder lebten. So unterschiedlich wie die Länder, so heterogen sind auch die präsentierten Werke.
In den Exponaten spiegelt sich die Bandbreite heutiger Kunstproduktion. So sind Installationen, Fotografien und Videos sehr stark vertreten - aber auch Objekte, Malerei und Zeichnungen.
Die Kunst aus Mittel- und Südamerika wurde im 20. Jahrhundert in den westlichen Ländern lange Zeit vernachlässigt. Erst seit den 1990er Jahren kann man ein internationales Interesse beobachten, wie die Beteiligung von lateinamerikanischen Künsterlinnen und Künstler an Biennalen und der Documenta zeigt. Klischees und diffuse Vorstellungen des Exotischen, Fremden, Bunten und Magischen scheinen dennoch nach wie vor weit verbreitet zu sein. Die aus der Daros-Latinamerica Collection ausgewählten Arbeiten aus einem Zeitraum zwischen 1968 bis 2005 stehen vor allem in der Tradition einer konzeptualistischen und konstruktivistischen Kunst, die seit den 1950er Jahren in Lateinamerika neue Ansätze hervorbrachte und häufig, gepaart mit Ironie und Witz, subversive Strategien verfolgte.
Die Daros-Latinamerica AG baut seit dem Jahr 2000 in Zürich eine Sammlung zeitgenössischer Kunst aus Lateinamerika auf. Inzwischen ist sie die bedeutendste in Europa und umfasst Werke von über 100 Künstlerinnen und Künstler, die mit einzelnen Arbeiten oder Werkkomplexen vertreten sind und deren Positionen als wegweisend eingeschätzt werden. Mit ihren Aktivitäten will die Sammlung eine im Vergleich zur europäischen und nordamerikanischen Kunst gleichberechtigte Rezeption erreichen.