08.05.2008 - 24.08.2008
Wir sind angelandet im neuen Haus, erstmalig erobern die Werke der hauseigenen Sammlung die noch unbekannten Ausstellungsräume. Die Bilder und Objekte sind kleine, verwinkelte Räume gewohnt, Behaglichkeit und Nestwärme. Wie werden sie sich hier im modernen Umfeld gerieren? Sie müssen sich am neuen Ort schon ganz schön nach der Decke strecken! Ob sie sich einleben werden? Das ist eine spannende Frage. Die erste Präsentation zeigt Werke von Norbert Schwontkowski, Jan Koster, Klaus Hartmann, Marcel Odenbach, Lewis Baltz, Susanne Weirich, Edwin Zwakman, Michael van Ofen, Walter Libuda, Dieter Zimmermann, Raimund Girke, Franz Hitzler, Andreas Gursky, Per Kirkeby, Curt Querner, Eberhard Göschel, Michael Schmidt, Rolf Julius, Alexander Timtschenko, Olaf Nicolai, Emo Verkerk, Boris Savelev, Krzysztof Gieraltowski, u.a., darunter auch Dauerleihgaben der Sammlung der Bundesrepublik Deutschland, wie die von Erwin Heerich und Gustav Kluge.
Eine großzügige Unterstützung des Freundeskreises der Kulturstiftung der Länder hat es dem Museum gestattet, zehn Werke des älteren Teils der Sammlung aus der Vorwendezeit restaurieren zu lassen - Werke von Peter Herrmann, Günther Hornig, Curt Querner, Hans Christoph u.a.
Innerhalb dieser Schau werden einige Kunstwerke unter dem Motto "Ins Auge gefasst." ausgewiesen und markiert. Denn trotz der langjährigen Konzentration auf das Baugeschehen Dieselkraftwerk lag immer auch ein Auge auf der Kunst, auf Produktionen in Ateliers, auf Kunstmessen und Präsentationen andernorts. Immer wieder war im Kunstgeschehen Neues und Aufregendes zu entdecken und dies beförderte die Visionen für das Innenleben des Dieselkraftwerkes.
Neue Kunstwerke rückten in den Blick, wurden als Erwerbungen der ins Auge gefasst, wie die Fotografien von Barbara Klemm, Andreas Gefeller, Ursula Böhmer und Marc Räder, eine Fotoarbeit von Lewis Baltz, die graphischen Arbeiten von Paco Knöller und Erich Lindenberg, Malerei von Johannes Geccelli, Clemens Gröszer, Norbert Schwontkowski, Thomas Hartmann, Thoralf Knobloch, Rudi Tröger, Cornelia Schleime, eine Wandarbeit von Mechtild Frisch u.v.m. Es gelang, einiges dauerhaft ans Haus zu binden - vieles mit Unterstützung des Förderkreises und dank der Spende eines sachverständigen Förderers oder einer enthusiasmierten Gönnerin -, anderes steht noch auf der Wunschliste. Das Museum verdankt seinem Förderkreis einen erheblichen Zuwachs an Kunstwerken, ganz besonders aber auch der Unterstützung durch das Ehepaar Inge und Rudolf Sturm aus Hameln, mit deren Spenden vier wichtige Werke erworben werden konnten. Sammler und Galeristen trennten sich von Werken und machten sie zum Geschenk. Von all dem erzählt diese Präsentation, die etwa 25 Werke umfasst.
Die Bilder und Objekte sind in zwei Räumen des Maschinenhauses (M 2 und M 3) sowie zwei Räumen des Schalthauses (S 1 und S 3) zu sehen. Inhaltlich spiegelt sich der Stand der Sammlung des Hauses im neu erschienen Museumsführer - möglich geworden durch eine Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Spree-Neiße - ein Handbuch, das sich in die bewährten Museumsausgaben des Prestel-Verlages einreiht (10,00 EUR).
S 2 - das ist der Raum mit den aus der Zeit der industriellen Nutzung verbliebenen Kabinetten - gehört dem Plakat. Unter dem Titel "Spannungsfelder" wird eingedenk des Ortes (Kraftwerk) jedem ausgestellten Plakat Raum gegeben, seine eigene Magie zu entfalten. Darüber hinaus wird in einer Zusammenstellung von etwa 70 ausgezeichneten Plakaten der Sammlung - aus Deutschland, Europa, Asien und den USA - sowohl inhaltlich als auch formal der Frage nachgegangen, in welchem Spannungsverhältnis nationale und globale Entwicklungen stehen. Um einige der Grafikdesigner zu nennen seien die Namen von Klaus Staeck und Uwe Loesch (DE), Henryk Tomaszewski (PL), Tapani Aartomaa (FI), Camille Sainetdinow (RU), Istvan Orosz (HU), Alain Le Quernec (FR), Yokoo Tadanori (JP), Lau Siu Hong Freeman (HK), Niklaus Troxler (CH), David Tartakover (IL) und Saul Bass (US) erwähnt.