© andreas130 / www.fotolia.de
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Kunstmuseum Hohenkarpfen


Hofgut Hohenkarpfen
78595 Hausen ob Verena
Tel.: 0049 7424/4017
Homepage

Öffnungszeiten:

Apr-Nov:
Mi-So 13.30-18.30 Uhr

Individuelle Impressionen. Die Künstlergruppe Scholle und Leo Putz.

01.07.2009 - 08.11.2009
Im regen Kunstleben Münchens an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert spielte die 1899 gegründete Künstlergruppe Scholle, zu der sich bald als prominentester Vertreter Leo Putz gesellen sollte, eine herausragende Rolle. Zwischen Münchner Secession und Blauem Reiter stand die Malerei der Mitglieder dieser Gruppe für Aufbruch und Fortschritt in der Kunst der Zeit – einer Zeit, in der „München leuchtete“, wie es Thomas Mann in seiner Erzählung „Gladius Dei“ formuliert hat. Die Künstler der Gruppe hatten an der Akademie in München studiert und fanden sich im Umfeld der 1896 gegründeten und für die folgenden Jahre stilprägenden illustrierten Wochenschrift Jugend zusammen. Eher lose verbunden und keiner festgelegten ästhetischen Ideologie verpflichtet legten sie programmatisch Wert auf die jeweils individuellen Prinzipien und Eigenschaften, aus denen jeder der Künstler sein Werk schaffen sollte. So finden sich in ihren Werken Stilelemente vom Impressionismus bis zum Jugendstil und das ganze thematische Spektrum der Themen von den klassischen Gattungen Portrait, Akt, Landschaft, Stillleben bis zu vielfigurigen symbolistischen Bildphantasien. Die Künstler der Scholle sorgten mit ihren gemeinsamen Ausstellungen in München, Wien oder Berlin für großes Aufsehen und genossen hohes Ansehen. Unter den Künstlern erfreute sich der aus Meran gebürtige Leo Putz bei Publikum und Kritik der größten Beliebtheit. Das gilt vor allem für seine Frauenportraits und weiblichen Akte, in denen das kraftvolle Kolorit und die sinnliche Raffinesse seiner Malerei besonders zur Geltung kommen. Von den nachfolgenden Avantgarde-Bewegungen in den Hintergrund gedrängt, war die Scholle lange fast vergessen. Dass sie in den letzten Jahren wieder in das Licht der Aufmerksamkeit rückte, ist auch ein Verdienst des Sammlers Siegfried Unterberger, der die bedeutendste private Sammlung mit Werken von Künstlern der Scholle zusammengetragen hat. Aus dieser Sammlung zeigt die Ausstellung im Kunstmuseum Hohenkarpfen etwa 40 Werke. Seiner herausragenden Stellung in dieser Gruppe entsprechend nimmt Leo Putz den größten Raum ein. Von ihm sind mehrere Hauptwerke zu sehen, darunter das seinerzeit skandalträchtige „Bacchanale“ und großformatigen Frauenbildnisse „Morgensonne (Sommerträume)“ und „Am Ufer“

KULTURpur empfehlen