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Kunstmuseum Hohenkarpfen


Hofgut Hohenkarpfen
78595 Hausen ob Verena
Tel.: 0049 7424/4017
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Öffnungszeiten:

Apr-Nov:
Mi-So 13.30-18.30 Uhr

Maria Caspar-Filser: Aus der Heimat in die Welt

24.03.2013 - 14.07.2013

Maria Caspar-Filser wurde 1878 in Riedlingen an der Donau geboren. Schon früh widmete sie sich ernsthaft der Malerei. Sie studierte an den Akademien in Stuttgart und München und gewann bald darauf hohes Ansehen weit über den süddeutschen Raum hinaus. Sie gehörte, jeweils als einzige Frau, zu den Gründungsmitgliedern der SEMA im Jahr 1911 und der Münchener Neuen Secession 1913. In den zwanziger Jahren war sie mehrfach auf der Biennale in Venedig vertreten, 1925 wurde sie als erste deutsche Malerin zur Professorin ernannt. Caspar-Filser war einhellig anerkannt als eine der wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten der Zeit.
Doch sie und ihr Mann, der Münchner Maler Karl Caspar, mit dem sie seit 1907 verheiratet war, wurden Opfer des vernichtenden Wirkens der nationalsozialistischen Diktatur, während der beide als „entartet“ geächtet und verfolgt wurden. Während dieser Zeit zogen sie sich in die innere Emigration nach Brannenburg am Inn zurück, wo Maria Caspar-Filser bis zu ihrem Tod 1968 lebte.
Nach dem Krieg erfuhr sie wieder höchste Ehrungen, wie den Oberschwäbischen Kunstpreis oder das Bundesverdienstkreuz. Allerdings ist ihrem herausragenden malerischen Werk bis heute jene – zuvor erworbene und eigentlich zustehende – überregionale Wirkung versagt geblieben, wie sie anderen verfemten Künstlern, aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu den bestimmenden Avantgarde-Gruppen des 20. Jahrhunderts und deren umfassender kunsthistorischer Würdigung nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zuteil wurde. So bedeutet die Ächtung im Nationalsozialismus für sie (neben persönlichem Leid) einen bis heute wirksamen Einschnitt der kunsthistorischen Wertschätzung, die seitdem in keinem Verhältnis zu ihrem künstlerischen Rang steht.
Erstmals nach über zwei Jahrzehnten stellen nun die Kunststiftung Hohenkarpfen und die Stadt Ochsenhausen das Werk Maria Caspar-Filsers wieder umfassend vor. Die beiden Ausstellungen geben einen repräsentativen Überblick über ihr Gesamtwerk und spannen – mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten – den Bogen vom Frühwerk und den atmosphärischen Landschaftsbildern der Alb über die monumentalen Erntebilder zu den farbprächtigen Blumenstillleben der späten Jahre.

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