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Kunstmuseum in der Alten Post


Synagogenplatz 1
45468 Mülheim an der Ruhr
Tel.: 0208 455 41 71
Homepage

Öffnungszeiten:

Di,Mi,Fr 11.00-17.00 Uhr
Do 11.00-21.00 Uhr
Sa, So 10.00-17.00 Uhr

Schnittlinien.

07.12.2014 - 25.01.2015

Parallel zur Jahresausstellung der Mülheimer Künstlerinnen und Künstler präsentiert der Mülheimer Kunstverein e. V. in einem Raum im Kunstmuseum seine beiden letztjährigen Preisträger Corinna Krebber und Alexander Voß. Mit dieser Ausstellung beschließt der Kunstverein gleichzeitig seine Praxis der Preisvergabe an eine/n Künstlerin/Künstler der Jahresausstellung, die er im Zeitraum von 2009 bis 2013 in Nachfolge des Hermann-Lickfeld-Preises übernommen hat. Über eine neue Form der Förderung wird derzeit nachgedacht. Corinna Krebber ist mit geschnittenen Textarbeiten und Buchobjekten sowie mit der Rauminstallation „zustand in der schwebe“ in der KunstKulturKirche Allerheiligen in Frankfurt am Main hervorgetreten. Das geschriebene Wort ist als Form und Vermittler menschlicher Denk- und Empfindungsprozesse Inspirationsquelle und Ausgangspunkt für die Künstlerin, die neben Architektur auch freie Kunst studierte. Indem sie Texte und Bücher über langwierige Prozesse des Schneidens weiterbearbeitet und so ihre ursprüngliche Struktur und Form verändert, transformiert sie diese in skulptural-räumliche Zusammenhänge. Ihre 2013 vom Kunstverein ausgezeichnete, vierteilige Arbeit „knoten/mnemosyne – an Hölderlin“ formiert sich aus Papierschnitten in Form verschlungener Schriftbänder und nimmt Bezug auf Friedrich Hölderlins Hymnus „Mnemysyne“, der Göttin der Erinnerung gewidmet. Der 1960 in Mülheim an der Ruhr geborene Alexander Voß, dem das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr 1998 eine Einzelausstellung ausrichtete, ist vor allem mit großformatigen Linolschnitten bekannt geworden. Die Auseinandersetzung mit Röntgenbildern bildete den Ausgangspunkt für sein zeichnerisches und grafisches Werk. Schritt für Schritt hat sich Voß über die Jahre von zeichenhaften Anspielungen auf Körper- und Knochenformationen gelöst, um im bildhauerischen Sinne konkrete Eingriffe in vorgegebene Materialien wie Glas- und Spanplatten vorzunehmen und über Frakturen das normierte Gleichmaß von Flächen zu unterbrechen. Indem Voß diese einfach oder mehrfach gebrochenen Materialien wiederum in Form von Setzungen im Raum zusammenfügt, eröffnen sich Spannungsfelder im Verhältnis von Objekt und Wand. Neben dem physischen Prozess des Zerschneidens und Zerteilens, scheinen die Arbeits- und Werklinien von Alexander Voß und Corinna Krebber zunächst wenig Gemeinsamkeiten aufzuweisen. Spürt man den Linien jedoch nach, eröffnen sich dem Betrachter objekthafte Bilder, die an der Schnittstelle von Zwischenraum und Verletzlichkeit operieren und dies mit den einfachen Materialien Glas und Papier feinsinnig, poetisch umsetzen.

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