Am 11.6.1975 beschloss der Rat der Stadt Magdeburg den Ausbau des Klosters Unser Lieben Frauen zum Kunstmuseum. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits wichtige Arbeiten zum Wiederaufbau erfolgt, sodass Räume für Ausstellungen und die Besucherbetreuung genutzt werden konnten, insbesondere im Nord- und Westflügel. Man wollte jedoch nunmehr langfristig und von einer kulturpolitischen Konzeption getragen die "einzigartige Möglichkeit" nutzen, das mittelalterliche Bauwerk "in- und ausländischen Besuchern zugänglich" zu machen.
Von Anfang an war damit der inhaltliche Anspruch überregional ausgerichtet und darüber hinaus auf Gegenwartskunst fokussiert. Das zeigen in besonderer Weise die Ausstellungen, bis heute. Die Werke der Künstler setzten und setzen sich dabei immer wieder in Beziehung zu den modernen und historischen Räumen des Museums. Das war oft einer der Ausgangspunkte für Aufsehen erregende Ausstellungen und Veranstaltungen.
War die Sammlung des Kunstmuseums zu Beginn vor allem durch bildhauerische Werke geprägt, so hat sich daran in den vergangenen Jahrzehnten einiges geändert. Neu hinzugekommene Sammlungsgebiete haben das Spektrum nicht nur erweitert, sondern sind auch Hinweise auf Veränderungen innerhalb der zeitgenössischen Kunst. Dazu gehört die Sammlung Medienkunst. Seit 2005 wird sie systematisch entwickelt. Einen wichtigen Impuls dafür gab die große Werkschau des britischen Experimentalfilmers John Smith. Zu den jüngsten Erwerbungen dieser Sammlung gehören Arbeiten von Edgar Arceneaux, Hito Steyerl und Bjørn Melhus.
Im Skulpturenpark bilden sich die Veränderungen ebenso ab. Neben den 1989 aufgestellten Arbeiten gibt es mit Ian Hamilton Finlay, Gloria Friedmann, Maurizio Nannucci, Susan Turcot und Heinz Breloh inzwischen auch wichtige internationale Positionen.
Die Sammlung Fotografie hat in den zurückliegenden Jahren an Bedeutung gewonnen, durch Werke von David Lynch, Michael Schmidt, Claudio Abate oder Laura Bielau.
Auch der Freundeskreis ist zu nennen, wenn es um die Sammlung geht. Immer wieder war er ideell und materiell ein wichtiger Partner bei Kauf von Kunstwerken.
Die Aufmerksamkeit in der Ausstellung gilt in erster Linie den Sammlungen. Dazu gehören Künstler aus der ehemaligen DDR, wie Werner Stötzer, Wieland Förster, Hartwig Ebersbach, Olaf Wegewitz, Max Uhlig, aber auch international ausgewiesene Künstler, wie Ruth Francken, Sam Gilliam, Ian Hamilton Finlay, Jannis Kounellis, Auke de Vries, Norbert Prangenberg, Tony Cragg, Koji Kamoji.
Die Ausstellung 40 JAHRE | 40 KÜNSTLER | 40 WERKE ist jedoch kein 'Blick in den Keller', bei dem vor allem selten gezeigte Stücke präsentiert werden. Sie ist vielmehr eine Visualisierung der vielschichtigen Aspekte und auch der Veränderungen, die das Kunstmuseum geprägt haben und zu einem der wichtigen Orte für Gegenwartskunst in Deutschland werden ließen.