Die Ausstellung im Kunstmuseum ist die erste große Retrospektive des in Polen sehr einflussreichen japanisch-polnischen Künstlers in Deutschland. Koji Kamoji (geb. 1935 in Tokio) ist kulturell ebenso in seiner japanischen Herkunft wie in der polnischen Avantgarde seit den1960er Jahren verankert. Als Mitglied der Künstlergruppe um die legendäre Galerie Foksal in Warschau, zu der u. a. Künstler wie Edward Krasinski, Natalia L. L., Stanislaw Drozdz, Roman Opalka zählen, gehörte er zur avantgardistischen Szene in Polen, die über die gesamten Jahrzehnte der sozialistischen Diktatur hinweg ihren eigenen Weg fand.
Koji Kamojis Werk kreist um Fragen von Identität im Ort- und Zeitbezug, um die Beziehung Mensch-Natur und um inneres Wesen im äußeren Sein. Sein Werk ist die Folge innerer Konzentration, bei der sich Spiel und Meditation, Gesetz und Zufall als Instrumente begegnen.