Kann man sagen, die Bilder von Max Uhlig (geb. 1937 in Dresden, lebt in Dresden) schildern nur einen Moment, oder zeigen sie das, was bleibt? Unzweifelhaft ist der Prozess des Sehens für Max Uhlig Ausgangspunkt seiner Bilder. Das lange Beobachten und Schauen geht dem Malprozess voraus. „Für mich wird eine Sache interessant, wenn sie durch langes Anschauen fremd wird“. (Max Uhlig) Dieses Anschauen hat Max Uhlig sein Leben lang betrieben und entstanden ist seit Ende der 1960er Jahre ein Werk „von bewundernswerter Dichte und Eigenart.“ (Werner Schmidt 1994). Mit seinem unverwechselbaren malerischen, zeichnerischen und druckgrafischen Werk zählt Max Uhligs zu den hervorstechenden Positionen in der deutschen Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Neben Portraits sind es vor allem Landschaften, die Max Uhlig immer von Neuem faszinieren. Selten zeigen sich die Handlungen am Bild, sein in die Methode des Malvorgangs übergehendes Sehen und die daraus hervorgehende Bildstruktur auf eine Weise identisch, wie im Werk dieses Malers. Die Striche und Tupfen seiner Malerei vernachlässigen die Oberfläche, sie dringen tiefer ein, sie wecken den Eindruck entkörperlichter Spuren von wesenhafter Erscheinung. Im Mittelpunkt des Interesses dieses Künstlers stehen Mitteilungen über die Natur des Künstlerischen in der immer neu gestellten Frage nach dem Vorgang des sich Vertiefens und Erinnerns an einst gesehene Bilder, die zum Abruf bereit stehen.
Neben seinem druckgrafischen Werk, das 2012 in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden präsentiert wurde, ist es vor allem sein umfangreiches malerisches Werk, das im Zentrum der Ausstellung stehen wird. Erstmals wird hierfür der Versuch unternommen das gesamte Werk des Künstlers umfassend aufzuarbeiten.