18.09.2010 - 09.01.2011
In den 1960er Jahren begann der Schweizer Künstler Dieter Roth mit Nahrungsmitteln zu experimentieren: Wurstscheiben, Schokolade oder Gewürze wie Anis dienten ihm als Material für seine Kunstobjekte. Zeitgleich gestaltete sein Landsmann Daniel Spoerri so genannte »Fallenbilder«, in denen er die Reste einer Mahlzeit auf einem Träger fixierte und wie ein Gemälde an die Wand hängte. Spoerri war es auch, der den Begriff »Eat Art« prägte: eine »Ess-Kunst«, die sich als Schnittstelle zwischen Kunst und Leben verstand. Ausgehend von dem Sammlungs-schwerpunkt Dieter Roth im Kunstmuseum Stuttgart und den Aktivitäten des Restaurants und der Eat Art Galerie, die Daniel Spoerri 1968 und 1970 in Düsseldorf eröffnete, dokumentiert die Ausstellung »Eat Art. Vom Essen in der Kunst« anhand von Objekten, Installationen und Filmen die Verwendung von Lebensmitteln in der Kunst von den 1970er Jahren bis heute. Neben Roth und Spoerri beschäftigen sich Künstler wie Joseph Beuys, Roy Lichtenstein, Gordon Matta-Clark und Arpad Dobriban mit den existenziellen wie sinnlichen Aspekten des Essens und Kochens. Doch auch für jüngere Künstlerinnen und Künstler wie Sonja Alhäuser, Anya Gallaccio, Elke Krystufek und Shimabuku hat das Thema nichts an Faszination eingebüßt: In ihren Arbeiten reflektieren sie die Nahrungsaufnahme als Mittel der Identitätsstiftung sowie die Produktion, Verwertung und den Konsum von Lebensmitteln in einer globalisierten Gesellschaft. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Düsseldorf. Während der Laufzeit der Ausstellung finden zahlreiche Begleitveranstaltungen rund um das Thema Essen und Kunst statt.