Anton Stankowski (1906–1998) hat mit seinen Entwürfen nicht nur das bundesdeutsche Erscheinungsbild der Nachkriegszeit, sondern das moderne Grafikdesign an sich entscheidend geprägt. Sein bekanntestes Logo, das er 1974 für die Deutsche Bank entwickelte, wurde 2011 von einer britischen Fachzeitschrift zum zweitbesten Firmensignet aller Zeiten gewählt – noch vor den Markenzeichen von Nike und Apple. Entscheidend für Stankowskis Schaffen ist die enge Verbindung von freier und angewandter Kunst, liegen seine Wurzeln doch in der konkreten und konstruktiven Kunst der 1930er Jahre. Die 1983 gegründete gemeinnützige Stankowski-Stiftung hat es sich entsprechend zur Aufgabe gemacht, die Einheit von Kunst und Design zu fördern. Seit dem Tod des Künstlers ist die Stiftung zugleich Verwalterin seines umfangreichen Nachlasses. Die vierte Ausstellung in der 2011 gestarteten Sammlerreihe des Kunstmuseums präsentiert eine Auswahl von Fotografien aus dem Archiv, darunter bislang noch nie publizierte Aufnahmen. Um die spartenübergreifende Arbeitsweise des Künstlers aufzuzeigen, sind außerdem gebrauchsgrafische Arbeiten sowie – erstmals öffentlich überhaupt – einige Tafeln der Fotokartei zu sehen, mit denen Stankowski die Motive seiner 40.000 Negative geordnet hat.