Hans Arp (1886–1966) ist eine der zentralen Figuren der klassischen Moderne, und im Kunstmuseum Winterthur ist er dank dem Legat Friedrich-Jezler breit vertreten. Darauf baut die Ausstellung auf, die in drei Kapitel gegliedert ist. Sie beginnt Ende der 1920er Jahre mit einer Gruppe von Bildreliefs. Damit hatte Arp eine neue Form erfunden, in der er die bildhafte Wirkung der Malerei, die räumliche Präsenz der Plastik, das Prinzip der Collage und den Automatismus der Zeichnung zu einer Synthese brachte. Das zweite Kapitel befasst sich mit Arps neuartigen skulpturalen Lösungen: Die 1930er Jahre waren das Jahrzehnt der Concrétions, abstrakten, sockellosen Skulpturen. Sie wirken wie Naturschöpfungen, als ob sie analog der Schöpfung des Kosmos entstanden wären, festgehaltene Momente aus einem stetigen Fliessen und Werden. Am Ende der Ausstellung stehen Werke der Nachkriegszeit. In dieser Periode schlug Arp in der Bemalung der Reliefs eine überraschende Brücke vom Prinzip des Zufalls zum zeitgenössischen Informel. In den Skulpturen experimentierte er mit der Wirkung verschiedenster materieller Ausführungen. Obwohl nun bereits zum Klassiker der neueren Plastik avanciert, behielt Arp in seiner Arbeitsweise den Humor und die unbekümmerte Respektlosigkeit vor vermeintlich festen Werten bei, die ihn stets angeleitet hatte.