Die zweite Ausstellung im Graphischen Kabinett ist den Arbeiten auf Papier aus Italien gewidmet. Sie beginnt mit zwei bedeutenden graphischen Werken von Giorgio de Chirico und endet mit dem Album Insicuro noncurante, das Alighiero Boetti 1975 als eine Summe seiner Arbeit publizierte. Dazwischen liegen weitere seltene druckgraphische Werke, darunter Giorgio Morandis grosses Stilleben von 1928 ebenso wie Piero Manzonis berühmte Tavole di accertamento von 1962 und Boettis 12 forme, die er den Berichten von gewaltsamen Besetzungen von Territorien auf den Titelseiten von Tageszeitungen entnahm.
Diese Werke stecken den Rahmen ab, innerhalb dessen die Arbeiten auf Papier von Lucio Fontana bis zur Arte povera stehen, die bisher im Schatten der Bilder und Objekte geblieben sind. Diese Sammlung, die inzwischen zu den umfassendsten ihrer Art gehört, die ein Museum vorzuweisen hat, umfasst Gouachen von Fontana aus der ersten Phase seiner neuen Raumkonzeption, Aquarelle von Antonio Calderara und Giorgio Griffa, repräsentative Werkgruppen von Luciano Fabro, Jannis Kounellis, Mario Merz, Marisa Merz, Giuseppe Penone und installative Arbeiten von Giovanni Anselmo, Giulio Paolini und Gilberto Zorio, die je auf ihre Weise den Begriff der Zeichnung thematisieren.