30.01.2010 - 07.03.2010
KünstlerInnen der Ausstellung: Carla Åhlander (SE/DE), China Åhlander (SE), Gehrd Grothusen (DE), Ethan Hayes-Chute (USA/DE), Sylvia Henrich (DE), Herorats (TAN), Ingvild Hovland Kaldal (NO/SE), Ane Lan (NO), Lotte Konow Lund (NO), Tea Mäkipää (FI), Ulrike Mohr (DE), Susanne Nissen (DK/DE), Yuka Oyama & Becky Yee (JP/DE/USA), Juan Pancorbo (ES/DE), Lucy Powell (DE/UK), Petri Raappana (SE/DK), Peter Nansen Scherfig (DK/DE), Louise Schrader (DK), Nino Sekhniashvili (GE), Starship (Ariane Müller & Martin Ebner) (A/DE), Lisa Strömbeck (SE/DK), Eve K. Tremblay (CAN/DE), Gernot Wieland (A/DE)
Die Ausstellung Derridas Katze beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Grundlage bildet die Annahme einer Interdependenz zwischen Mensch und Tier, welche sich – aus der Sicht des Menschen – nicht ausschliesslich utilitaristisch begründen, und in Sprache oder wissenschaftlichen Modellen alleine festhalten lässt.
Anhand von 24 künstlerischen Positionen und Projekten wirft die Ausstellung Derridas Katze, einen kritischen Blick auf den etablierten Narzissmus des Menschen und dessen begriffliche Wurzeln.
Der Mensch braucht und gebraucht Tiere als Nahrung, als Liebesspender und Arbeiter, er nutzt sie als Projektionsfläche oder auch als Symbol seiner Überlegenheit. Ob die Tiere den Menschen brauchen, ist hingegen fragwürdiger - und auch abhängig von der jeweiligen Rasse. Der Hund beispielsweise lebt seit 130.000 Jahren mit dem Menschen; er sucht dessen Gesellschaft von sich aus, während manch bedrohte Tierart den Menschen nur braucht, weil dieser seine Lebenswelt verändert hat. Dies ist ein Faktum, aus dem eine ethische Forderung entstehen dürfte, über deren theoretischer Begründung in der Ausstellung Derridas Katze reflektiert werden soll.
In ironischer Bestätigung des Postulats der Überlegenheit des Menschen, wird der menschliche Blick auf andere Lebewesen – analytisch und darum distanziert – als Ausgangspunkt und Blickachse zum Thema der Ausstellung.
In Anlehnung an den Philosophen Jacques Derrida, der die begrifflichen Grundlagen des menschlichen Herrschaftsgedankens dekonstruiert und neu entwirft, ist die Ausstellung Derridas Katze als offene Materialsammlung konzipiert und dabei betont unvollständig gehalten.