Im Rahmen des Projektes werden im öffentlichen Raum in Berlin-Kreuzberg neue Denkmäler geschaffen, die sich mit zeitgenössischen Mitteln mit der jüngeren Geschichte Berlins befassen. Zehn internationale KünstlerInnen intervenieren an historisch belegten Orten. Es entstehen vergängliche Architekturen in Form von Spaziergängen, eines mobilen städtischen Archivs, einer umgekehrten Konstruktion unter der Erde, eines selbstgemachtes Hauses u.a.
Diese auch virtuellen aber wirkungskräftigen Aktionen greifen in die historischen Denkmäler Berlins ein. Sie verbinden die existierenden Denkmäler (inklusive des Kunstraums Kreuz-berg/Bethanien selbst) mit neuen zeitlichen und räumlichen Zusammenhängen. Die Stadt wird mit Hilfe von archäologischen und rückläufigen Prozessen untersucht und damit als ein Organismus, der sich selbst verzehrt, betrachtet. Die neuen Konstruktionen haben im Gegensatz zu den offiziellen Denkmälern keine festgelegte symbolische oder ideologische Be-deutung. Sie werden nicht als Festlegung und Konservierung von Symbolen verstanden, son-dern als Überbleibsel der Geschichte und städtebaulicher Projekte betrachtet. Sie haben eine temporäre Funktion, die durch die Passanten neu und individuell interpretiert werden kann. Sie können von den Stadtbewohnern benutzt, transformiert oder zerstört werden.
Die Künstler dokumentieren in verschiedenen Medien (Photographien, Videos, architektonische Modelle, Installationen) die Transformationen ihrer Installationen: die Aneignung durch die Stadtbewohner, die Prozesse der Dekonstruktion, sowie die Interaktion mit den Passanten. Diese Ergebnisse werden zusammen mit komplementären Werken – virtuellen und weiteren rea-lisierten Projekten – im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien zu sehen sein.