15.12.2012 - 17.02.2013
Lothar Zitzmann wurde am 14. Februar 1924 in Kahla geboren und verstarb am 19. Januar 1977 in Halle. Nach Schule und Abitur in Jena studierte er von 1944 bis 1945 bei Walther Klemm an der Kunsthochschule in Weimar und von 1948 bis 1951 Psychologie, Philosophie und Kunstpädagogik an der Universität Jena. Parallel dazu war er freischaffend und übernahm 1953 eine Lehrtätigkeit für Wandmalerei am Institut für künstlerische Werkgestaltung der Kunsthochschule Halle (Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design). 1965 wurde er als Professor berufen und 1970 Direktor der Sektion Künstlerische und wissenschaftliche Grundlagen der Gestaltung an der Hochschule in Halle. Lothar Zitzmann hat sich als Künstler durch eine einfache, klare und dynamische Formensprache eingeprägt. Die Begeisterung des Jugendlichen entzündete sich zunächst an den Bildern von Hans von Marées und Karl Hofer, später kamen Eindrücke von Oskar Schlemmer, Fernand Léger und den Kubisten hinzu.
Zitzmann verzichtet zunehmend auf ablenkende Details und findet zu einer Klarheit in Form und Komposition, die bisweilen puristisch wirkt und die Vielfalt des Lebens in einem rhythmischen Spiel der Volumen beruhigt. Die Bilder verweisen auf ein Abwägen zwischen Organik und Geometrie. Sein Streben nach Veranschaulichung beschreibt Zitzmann so: „Für mich geht es um ein Höchstmaß an sichtbarer Ordnung in Beziehung zu einer Aussage über Realität. Ich möchte Einfachheit des Ausdrucks, eine Form ohne Verzierungen, einen lapidaren Realismus.“ Zitzmanns Bilder verströmen trotz Strenge und Spannung eine Ruhe, die ganz wesentlich auf diesen Gestaltungsprinzipien beruht. Die Ausstellung zeigt in Kooperation mit dem Nachlass des Künstlers eine Retrospektive, die Zitzmanns Werk neu verortet.