Neben berühmten Künstlern der Klassischen Moderne wie Marc Chagall, Joan Miró und Pablo Picasso waren es bedeutende Vertreter der Nachkriegsavantgarde wie Lucio Fontana, Roy Lichtenstein, Richard Serra, Antoni Tápies und Willem de Kooning, die der Fotograf Eddy Novarro in den 1950er bis 1970er Jahren ablichtete. Zum Dank für die intimen Künstlerporträts und als Zeichen der Freundschaft erhielt Novarro gewidmete Werke, meist kleine Zeichnungen und Collagen, aber auch Gemälde und Objekte. Im Laufe der Jahrzehnte entstand so eine einzigartige Sammlung, die von der Klassischen Moderne über den abstrakten Expressionismus bis hin zur Pop Art reicht.
In einer neuartigen Zusammenschau wird diese Sammlung gemeinsam mit Künstlerporträts von Eddy Novarro in der Ausstellung präsentiert. Wie bei einem Blick durch ein Kaleidoskop bieten sich dem Besucher ständig wechselnde Eindrücke, Spiegelungen und Variationen künstlerischer Strömungen, wobei die Vorbilder der Klassischen Moderne und die künstlerischen Avantgarden der Nachkriegsmoderne in einem spannenden Wechselverhältnis stehen. Kaleidoskop der Moderne ist ein Appell an das Sehen und gleichzeitig eine Aufforderung, in einen stillen Dialog zu treten mit den einfühlsamen Porträts Novarros und den sehr persönlichen Werken der Künstler.
Eddy Novarro wurde in den späten 1920er Jahren als Sohn eines Malers und einer Bildhauerin in Bukarest geboren. Schon als Kind fühlte er sich von der Welt der Kunst magisch angezogen. Seinen beruflichen Weg begann er in den 1950er Jahren als Pressefotograf in Brasilien, wo er sehr bald in die Kunstszene eintauchte und viele Maler persönlich kennenlernte. Hier entwickelte er sich zum gefragten Porträtfotografen, dessen Ruf bald über Brasiliens Grenzen hinweg bekannt wurde. Im Laufe seines Lebens fotografierte er hunderte von berühmten Künstlern aus der ganzen Welt, aber auch zahlreiche Politiker und Staatsoberhäupter.