Zu jeder Zeit wurde kopiert und reproduziert mit wechselndem Anliegen und wechselnder Funktion: Bildnisse, Madonnen, Stadtansichten, antike Bildwerke, eigene und fremde Gemälde – auf Leinwand und Papier, in Ton, Gips, Wachs und Papiermaché. Die Ausstellung präsentiert etwa 150 Exponate unterschiedlicher Kunstgattungen: aus eigenem Bestand, ergänzt durch einmalige Leihgaben aus den Klöstern Wienhausen und Isenhagen, von der Kirchgemeinde Stapel, aus dem Niedersächsischen Landesmuseum Hannover, dem Museum Lüneburg, der Klassik Stiftung Weimar, dem Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Rudolstadt, dem Museum Europäischer Kulturen in Berlin, von der LETTER Stiftung Köln und aus Privatbesitz. Sie setzt mit den privaten Andachtsbildern des Mittelalters ein und endet mit der Nutzung des Mediums Photographie für den Lichtdruck. Untergliedert ist sie in die großen Themenkomplexe: Bilder des Glaubens, Bilder fürstlicher Macht, Kunst für Sammler und Liebhaber, Schaulust und Bildung. Dabei wird die Funktion des Exponats zu seiner Entstehungszeit verfolgt sowie die sich wandelnde Auffassung von Original und Wiederholung. Nonnenarbeiten und sorgsam bemalte Abformungen galten vom Mittelalter bis zum Barock als eigenständige Andachtsbilder und Kunstwerke. Seit dem Klassizismus wurden Kopien und Abgüsse weitgehend als Verweis auf das Original betrachtet. Dazu zählen auch Wallfahrtsbildchen, Reproduktionsgraphiken und Photographien von Gemälden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Schweriner Hof und dem Großherzoglichen Museum. Den Schlusspunkt setzen zwei Buchausgaben der Schweriner Sammlung, die eine im Lichtdruck und die andere mit eigens angefertigten druckgraphischen Reproduktionen, sowie ein Blick auf Marcel Duchamps Auseinandersetzung mit der Mona Lisa von Leonardo da Vinci.