11.04.2010 - 12.05.2010
Johann Büsen greift in die Fülle des aktuellen visuellen Warenkorbs und pflegt lustvoll anarchisch eine schöne Unübersichtlichkeit. Profane Alltagsrealität vermischt sich mit fiktionalen Welten aus Film, Fernsehen und Literatur sowie zeichnerischen Skizzen des Künstlers. Thema ist eine mehr oder weniger bewusste Verknüpfung: das Zusammenlesen vieler Quellen, bei dem Sehen, Empfinden und Erkennen tendenziell nicht mehr trennt zwischen Wirklichkeit und Virtualität. Die bedrängende, diffuse Fülle von Büsens am Rechner erstellten Bildern entspricht der Fragmentierung des Lebens und ihrer Repräsentation in den digitalen Medien. So vereinzelt der Mensch, so verstreut seine Welt hier auftreten, so sehr wird aber in Strukturierung und Farbgebung, in der Ausleuchtung von Tiefe hinter der flächigen Addition die Sehnsucht nach einer Balance spürbar, nach einem Ausgleich zwischen Mensch und Technik, zwischen Wirklichkeit und virtuellen Entwürfen.