23.06.2012 - 26.08.2012
In der Auseinandersetzung mit dem Innen- und Außenraum von Haus Kemnade wird Martin Schepers für die diesjährige Sommerausstellung eine ortsspezifische Arbeit erstellen, deren genaues Aussehen noch nicht absehbar ist. Denn Martin Schepers künstlerische Auseinandersetzung mit dem Gegebenen wird in der für ihn üblichen Arbeitsweise unmittelbar vor Ort in den Wochen vor der Ausstellung geschehen.
Derzeit setzt der Künstler sich mit Kraftwerken und der atmosphärischen Aufladung dieser eigentümlichen, für die Öffentlichkeit selten einfach zugänglichen Orte der Energieproduktion, auseinander: der Salzstock Asse, das Kernkraftwerk Lingen oder der Forschungsreaktor Wien sind in den letzten Monaten Bezugspunkte seiner künstlerischen Befragung gewesen. Dabei setzt Martin Schepers weniger auf einen direkten Aktualitätsbezug (z.B. Fukushima). Es geht ihm vielmehr um die Ambivalenz der dortigen Arbeitsprozesse, um Anreicherung und Produktion von etwas, das man nicht mehr los wird. Und um Energie. Dabei wird ihm Kunst zur Forschung, und zwar in jenem eigenartigen Moment, wo die neutralste Abbildung im Prozess der Zeichnung Poesie werden kann.