In ihrer mehrteiligen Installation Space Fiction & the Archives erkundet Jacqueline Hoang Nguyen (geb. 1979 in Montreal, lebt in Brooklyn und Stockholm) ein vergessenes Denkmal und seine Geschichte: den weltweit ersten UFO Landeplatz. Erbaut in der kanadischen Kleinstadt St. Paul im Jahre 1967 anlässlich der Festlichkeiten zur 100-Jahr-Feier Kanadas, sollte er ein Symbol der Offenheit und Welt(all)gewandtheit des Landes sein. Während die politische Lage in den USA, Europa und der UdSSR zu dieser Zeit äußerst angespannt war, durchlebte Kanada eine Phase der feierlichen Euphorie, richtete in Montreal die Expo aus und wurde in seiner demonstrativen Weltoffenheit Vorreiter des Multikulturalismus. Nguyens Ausstellung, bestehend aus einem Film (1967: A People Kind of Place) und einer Sammlung an Dokumenten, Fotografien und Skulpturen, nimmt den Betrachter mit auf eine Zeitreise zu dieser inkongruenten Episode kanadischer Geschichte.